Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 054 vom 3. Mai 2023
ARTE kooperiert mit dem Afrika -Exzellenzcluster der Universität Bayreuth
In Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen Kultursender ARTE präsentiert der Exzellenzcluster „Africa Multiple“ der Universität Bayreuth im Rahmen seiner Reihe „AfriKaleidoskop“ am 10.05.2023 ab 19 Uhr den Dokumentarfilm „Raubkunst in Benin City“. Danach folgt eine Diskussion über Restitution von Kunstgegenständen mit dem anwesenden Regisseur Jean-Alexander Ntivyihabwa und Wissenschaftler*innen der Uni Bayreuth.
Wiki/lizenzfrei/British Museum London
Das Filmprogramm „AfriKaleidoskop“ geht in eine neue Runde. 2023 präsentiert der Exzellenzcluster „Africa Multiple“ wieder eine Reihe von Filmen, die verschiedene wichtige Themen des afrikanischen Kontinents in den Fokus rücken. In Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender ARTE zeigt der Exzellenzcluster an drei Terminen Dokumentarfilme. Den Anfang macht „Raubkunst in Benin City“, aus der von ARTE produzierten aktuellen Reihe „Afrikas neue Museen“. Er wird am 10.05.2023 um 19 Uhr im Kulturhaus Neuneinhalb in Bayreuth gezeigt. Der Film von Jean-Alexander „Sacha“ Ntivyihabwa widmet sich den ebenso berühmten wie umstrittenen Benin-Bronzen. Sie sind der wichtigste Kunstschatz der Edo, der im ausgehenden 19. Jahrhundert von der britischen Armee aus dem Palast des Herrschers des Königreichs Benin im heutigen Nigeria geraubt und an Museen im globalen Norden, unter anderem nach Hamburg, verkauft wurden. Was soll heute mit den Bronzen geschehen, wenn sie zurückkehren? Wer genau in Benin City hat Anspruch auf die Bronzen? Welche Art von Museum benötigt man, um den Kunstgegenständen ein neues adäquates Umfeld zu geben? Diese und weitere Fragen werden in dem Dokumentarfilm näher beleuchtet.
Der Exzellenzcluster „Africa Multiple“ hat in seiner Arbeit mehrere Anknüpfungspunkte mit dem Thema Restitution von Kunstgegenständen. Die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Adepeju Layiwola ist Mitglied des Exzellenzclusters am African Cluster Centre an der University of Lagos (UNILAG) und hat maßgeblich dazu beigetragen, die Rückgabe der Benin-Bronzen vorzubereiten. Prof. Dr. Ute Fendler arbeitet in dem Projekt “Black Atlantic Revisited” – African and South American UNESCO World Heritage Sites and “Shadowed Spaces” of Performative Memory” zusammen mit PD Dr. Gilbert Ndi Shang und Thierry Boudjekeu zu Fragen von Erinnerung und Kulturerbe in Westafrika (Benin, Senegal). Dr. Cassandra Mark-Thiesen ist Leiterin des Projektes „African Knowledges and the History Publication since the 1970s” und arbeitet zu Fragen von Archivierung und Erinnerung in Liberia. Auch Prof. Dr. Katharina Schramm, Kultur- und Sozialanthropologin an der Universität Bayreuth und Principal Investigator des Exzellenzclusters, beschäftigt sich im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit unter anderem mit Artefakten, die in der Kolonialzeit angeeignet wurden. Darüber hinaus ist das Iwalewahaus Bayreuth in Kooperation mit dem Team Digital Solutions des Exzellenzclusters Teil der Pilotphase der „Drei-Wege-Strategie für die Erfassung und digitale Veröffentlichung von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland“, die auf Bundes- und Landesebene verfolgt wird.
AfriKaleidoskop trifft ARTE
Mittwoch 10. Mai 19-21 Uhr, Kulturhaus Neuneinhalb, Gerberplatz 1, 95445 Bayreuth Der Eintritt ist frei, die Diskussion wird auf Deutsch und Englisch geführt.
Der Exzellenzcluster: https://www.uni-bayreuth.de/exzellenzcluster
ARTE: https://www.arte.tv/de/
Der Regisseur der Dokumentation wird zur Präsentation in Bayreuth anwesend sein. Jean-Alexander „Sacha“ Ntivyihabwa, Jahrgang 1964, ist studierter Afrikanist, Historiker und leidenschaftlicher Musik- und Kulturschaffender. Seine Begeisterung für das Fernsehmachen lebt Sacha Ntivyihabwa als geschäftsführender Gesellschafter der Signed Media aus, die mit ihren Programmen weltweit auf den wichtigsten TV-Märkten vertreten ist. Darüber hinaus ist Ntivyihabwa auch Gründer des antirassistischen Media-Watch-Vereins „Der Brauner Mob“ und als Beirat des Vereins „Schotstek – Stipendien für Menschen mit Migrationshintergrund“ tätig. Seine interkulturelle Erfahrung und Kompetenz lässt er in seine TV-Programme einfließen und vermittelt sie als Redner und Dozent bei Stiftungen und an Universitäten.
Im Anschluss an die 26-minütigen Filmpräsentation diskutiert der Filmemacher zusammen mit Prof. Dr. Ute Fendler, Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Literaturwissenschaft und Komparatistik unter besonderer Berücksichtigung Afrikas, und Dr. Cassandra Mark-Thiessen, Historikerin und Junior Research Group Leader im Exzellenzcluster das Thema Restitution von Kunstgegenständen und beantwortet Fragen des Publikums.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und in der ARTE-Mediathek sowie dem Cluster YouTube Kanal abrufbar sein.
Sabine GreinerExzellenzcluster "Africa Multiple"
Universität Bayreuth
Universität Bayreuth
Telefon: +49 (0)921 / 55-4795
E-Mail: sabine.greiner@uni-bayreuth.de
https://www.africamultiple.uni-bayreuth.de/en/