„AfriKaleidoskop“, das Filmprogramm des Exzellenzclusters „Africa Multiple“ der Universität Bayreuth, setzt die im Mai 2023 erfolgreich gestartete Kooperation mit ARTE mit einer Filmpremiere fort. „YES WE CAN – Die neue Schwarze Malerei“ ist ein Dokumentarfilm von Marion Schmidt, der sich mit dem sogenannten „Obama-Effekt“ befasst. Er setzt sich mit der Frage auseinander, ob die offiziellen Porträts des Präsidentenpaars, die von afroamerikanischen Künstler*innen gemalt wurden und eine große Resonanz erzeugt haben, der Beginn einer neuen Ära oder nur Auslöser eines kurzlebigen Hypes waren. In der gesamten westlichen Welt hat der „Obama-Effekt“ bewirkt, dass die Aufmerksamkeit für die vielfältige und kraftvolle, vorwiegend figurative Malerei von Schwarzen Künstler*innen gestiegen ist.
Im Rahmen ihres Filmprojekts hat die Filmemacherin Marion Schmidt drei dieser Künstler*innen in ihren Ateliers besucht: Jerrell Gibbs aus Baltimore, der sich mit seinen Porträts gegen die gängigen Klischees von Schwarzen Männern wendet, Peter Uka in Köln, dessen Werke oftmals von Erinnerungen an seine Kindheit in Nigeria geprägt sind, und Shannon T. Lewis, die mit ihren Arbeiten erforscht, was die Erfahrung von Migration bedeutet – ein Thema, das die Künstlerin aus eigener Erfahrung kennt. Darüber hinaus zeigt der Film die Begegnung mit dem Maler Michael Armitage, einem bedeutenden Vertreter der neuen Schwarzen Künstlergeneration in London. Als Sohn einer kenianischen Mutter und eines britischen Vaters ist er mit kenianischer Kunst großgeworden. Er verbindet in seinen Werken Elemente aus verschiedenen Traditionen der ostafrikanischen und der europäischen Malerei.
Nach der exklusiven Erstausstrahlung des Dokumentarfilms folgt eine Diskussionsrunde. Teilnehmerinnen sind die Filmemacherin Marion Schmidt und zwei Wissenschaftlerinnen der Universität Bayreuth: Prof. Dr. Ute Fendler, Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Literaturwissenschaft und Komparatistik unter besonderer Berücksichtigung Afrikas, und die BIGSAS-Doktorandin Dandara Maia Schellenberg M.A. Im Fokus des Gesprächs werden unter anderem die Fragen stehen, mit denen sich auch der Film auseinandersetzt: Wird die Kunst der afrikanischen Diaspora – also die Werke afrikanischer Künstler*innen, die außerhalb Afrikas leben – heute anders wahrgenommen als noch vor wenigen Jahren? Ist der „Obama-Effekt“ auch in Afrika oder Deutschland zu spüren, und wie hat sich die Rezeption Schwarzer Malerei in den letzten Jahren entwickelt? Das Publikum ist eingeladen, sich mit eigenen Fragen an der Diskussion über den Film zu beteiligen.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und anschließend in der ARTE-Mediathek sowie dem YouTube-Kanal des Clusters abrufbar sein.
Hintergrund:
Als Teil des Instituts für Afrikastudien (IAS) der Universität Bayreuth hat der Exzellenzcluster „Africa Multiple“ zahlreiche Anknüpfungspunkte mit der zeitgenössischen Kunst Afrikas sowie seiner Diaspora. Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten fördert der Cluster unter anderem Projekte zur Kunst der Region des Indischen Ozeans oder zu zeitgenössischen Künstler*innen. Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit dem Iwalewahaus Ausstellungen afrikanischer Künstler*innen organisiert und präsentiert.