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UniNotiz Nr. 89/2024 vom 02.10.2024

Afrikanisches Filmfestival in Bayreuth

Zum 16. Mal findet das vom Exzellenzcluster Africa Multiple an der Uni Bayreuth organisierte Filmfestival Cinema Africa statt. Dieses Jahr werden die Filme jedoch nicht wie üblich innerhalb einer Festivalwoche gezeigt, sondern über mehrere Monate verteilt. Am 14. Oktober werden die ersten zwei Vorstellungen präsentiert – letztere mit anschließendem Meet & Greet. Zwei Filme aus Madagaskar werden gezeigt. Der nächste „Cinema Africa“-Termin ist der 11.11.2024.

Datum/Zeit/Ort: Montag, 14.10.2024, 18 Uhr, Cineplex Bayreuth, Tickets an der Kinokasse erhältlich

Disco Africa – A Malagasy Story
Regie: Luck Razanajaona
(Spielfilm, 2024, Französisch und Malgache, englische Untertitel, 81 Minuten)

In Madagaskar kämpft der 20-jährige Kwame in den geheimen Saphirminen um seinen Lebensunterhalt. Ein unerwartetes Ereignis bringt ihn zurück in seine Heimatstadt. Als er dort seine Mutter und alte Freunde wiedertrifft, wird er auch mit der grassierenden Verderbnis konfrontiert, die sein Land plagt: Korruption, leicht verdientes Geld, politische Kämpfe. Der Film erinnert an die afrikanischen Bürgerrechtsbewegungen der 1970er-Jahre – eine Ära, die einen künstlerischen und musikalischen Aufbruch als Fortsetzung des Kampfes um die Unabhängigkeit markiert. In Kwames persönlicher Geschichte thematisiert der Film auch das Erbe des Kolonialismus und die Geschichte des Widerstands und wirft ein Licht auf die heutige Situation.

Datum/Zeit/Ort: Montag, 14.10.2024, 20 Uhr, Cineplex Bayreuth, Tickets an der Kinokasse erhältlich

Zaho Zay
Regie: Maéva Ranaivojaona und Georg Tiller,
Drehbuch: Jean Luc Raharimanana
(Doku-Fiktion, 2023, Französisch und Malgache, englische Untertitel, 79 Minuten)

In Zaho Zay verwebt das Regieteam Maéva Ranaivojaona und Georg Tiller eine ungewöhnliche, eindringliche Mischung aus Dokumentarfilm und Fiktion, Lyrik und sozialer Reflexion. Es ist ein Film, der sich jeder einfachen Beschreibung entzieht, da sein erzählerischer Aspekt flüchtig, periodisch und anspielungsreich ist. Die Stimme einer Frau beschwört sowohl die Welt herauf, in der sie als Wärterin in einem überfüllten Gefängnis in Madagaskar lebt, als auch den umherwandernden, vielleicht mythischen Vater, den sie kaum kannte – einen Mörder, der seine Verbrechen durch Würfeln entscheidet.

Regisseurin Maéva Ranaivojaona und Drehbuch-Autor Jean Luc Raharimanana werden bei der Vorführung und der anschließenden Diskussion anwesend sein.

Maéva Ranaivojaona ist eine französisch-madagassische Autorin, Regisseurin und Produzentin, die in Wien lebt und arbeitet. Ihre Filme wurden auf internationalen Filmfestivals wie dem Rotterdam International Film Festival, dem FID Marseille und der Viennale gezeigt und wurden bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Jean Luc Raharimanana ist Romanautor, Essayist und Dichter. Zudem schreibt und inszeniert er Theaterstücke und Musicals. Er erhielt zahlreiche Preise für seine Theaterstücke, Schriftwerke und Drehbücher. Mit Maéva Ranaivojaona und Georg Tiller hat er für den Film Zaho Zay das Voice-over geschrieben. Für sein Gesamtwerk erhielt er 2023 den Prix International de la littérature francophone Benjamin Fondane, verliehen vom Rumänischen Kulturinstitut unter der Schirmherrschaft der Organisation Internationale de la Francophonie.

Sabine Greiner.

Sabine Greiner

Exzellenzcluster "Africa Multiple"
Universität Bayreuth