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Uni-Notiz Nr. 74/2024 vom 5. Juli 2024

Vortrag im Iwalewahaus: Unsichtbare (Hi)Story. Erkundung der schwarzen ostdeutschen Geschichte 

Im Rahmen der vierten Okwui Enwezor Distinguished Lecture, veranstaltet vom Exzellenzcluster Africa Multiple an der Universität Bayreuth, referiert am 17. Juli 2024, 19.30 Uhr, Dr. Katharina Warda zum Thema „Unsichtbare (Hi)Story. Erkundung der schwarzen ostdeutschen Geschichte“.

Datum/Zeit/Ort: Mittwoch, 17. Juli 2024, 19.30 Uhr, im Iwalewahaus, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Vorlesung wird auf Englisch gehalten und ins Französische und in die internationale Gebärdensprache übersetzt. Die Veranstaltung findet in hybrider Form statt.

Zoom-Meeting: https://uni-bayreuth.zoom.us/j/62205031379?pwd=OPdj9tWuJtgvD4JaTjqOD5EAa9AAgw.1 Meeting-ID: 622 0503 1379 | Kenncode: 412866

Zum Vortrag: Die deutsche Geschichte ist größtenteils eine weiße und westdeutsche Geschichte. Die Geschichte der DDR und Ostdeutschlands nach 1990 ist oft nicht mehr als eine Randbemerkung. Die schwarze ostdeutsche Geschichte erscheint als Leerstelle. Ihre Individuen sind doppelt unsichtbar – ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven sind praktisch nicht existent. Doch dieser doppelt vernachlässigte Teil der deutschen Geschichte enthält nicht nur komplexe Verbindungen zwischen Blackness, Sozialismus und Internationalismus. Als Teil der ostdeutschen Historie werfen diese Geschichten und Perspektiven ein völlig anderes Licht auf aktuelle Narrative des Kalten Krieges und des anhaltenden politischen Rechtsrucks. Die Veranstaltung wird von Steelolive musikalisch begleitet

Zur Referentin: Katharina Warda wurde 1985 in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) geboren. Nach einem Masterstudium in Soziologie, Germanistik und interkultureller Wirtschaftskommunikation in Jena, promovierte sie in Berlin über den Widerstand biografischer Erzählungen in Tagebuchblogs. Sie arbeitet auch als freie Autorin mit den Schwerpunkten Ostdeutschland, marginalisierte Identitäten, Rassismus, Klassismus und Punk. Seit 2021 ist sie Mitglied im Beirat von „Kein Schlussstrich!“, einem bundesweiten Theaterprojekt zum NSU-Komplex. In ihrem Projekt „Dunkles Deutschland“ erkundet sie die Zeit nach der Wende von den gesellschaftlichen Rändern und beleuchtet blinde Flecken in der deutschen Geschichtsschreibung anhand ihrer eigenen Erfahrungen als schwarze Ostdeutsche in der DDR und nach 1989/90.

Zur Vortragsreihe: An der Okwui Enwezor Distinguished Lecture nehmen jährlich prominente Künstler, Kuratoren oder Wissenschaftler, Einzelpersonen oder Kollektive teil, die sich mit interessanten Beiträgen zum Überdenken der Rolle von Kunst und Kultur in einer globalen Perspektive befassen und dem Erbe des Kurators, Historikers und Dichters Okwui Enwezor (1963–2019) gedenken.

Ursula Küffner

Ursula KüffnerKinderUni, Expertenvermittlung, Redaktion Uni-Notizen

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