Datum/Zeit/Ort: 06.06.2024, 12.15 Uhr, Gebäude Geowissenschaften, Hörsaal H 6
Vortragssprache: Englisch, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Pflanzengemeinschaften auf Inseln verändern sich im Anthropozän aufgrund menschlicher Aktivitäten rasch. Das Anthropozän ist das Zeitalter, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Arten sterben aus oder werden stark minimiert und die Zahl nicht heimischer Arten nimmt weltweit zu. Inseln sind aufgrund ihrer Isolation vom Festland und ihrer Übersichtlichkeit attraktive Untersuchungsgebiete für Ökologinnen und Ökologen und Biogeografinnen und Biogeografen. Die Ankunft des Menschen und die dauerhafte Besiedlung sind von Insel zu Insel unterschiedlich, weshalb der anthropogene Wandel der dortigen Biodiversität zu unterschiedlichen Zeitpunkten begonnen hat. Studien über floristische Veränderungen auf Inseln basieren in der Regel auf schriftlichen Aufzeichnungen und reichen nicht über die letzten 500 Jahre hinaus. Dieser Vortrag konzentriert sich auf die Kontextualisierung aktueller Veränderungen der Pflanzenwelt auf Inseln in den letzten 5000 Jahren anhand fossiler Pollendaten. Der Schwerpunkt liegt auf der Zunahme nicht heimischer Pflanzenarten und der Homogenisierung der Inselflora weltweit. Anna Walentowitz zeigt, wie paläoökologische Daten die biogeografische Analyse und Kontextualisierung von Biodiversitätsveränderungen im Anthropozän unterstützen können.