Datum/Zeit/Ort: Mittwoch, 05.02.2025, ab 19.00 Uhr
Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Diskussionsrunde bildet den Abschluss der Veranstaltungsreihe „Dynamiken des Antisemitismus“, die von den Professuren für Politische Soziologie, Mittelalterliche Geschichte und Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Islamische Gegenwartskulturen an der Universität Bayreuth organisiert wurde.
Zum Thema: Die antisemitischen Nürnberger Gesetze von 1935 hat der Pionier der Erforschung des Völkermords an den Juden, der Historiker Raul Hilberg, als „Grundgesetze des Holocaust“ bezeichnet. Diese Gesetze waren die Basis für die Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung der Juden aus Deutschland und Europa. Im Jahr 2025 jähren sie sich zum 90. Mal – vor dem Hintergrund einer beispiellosen weltweiten Eskalation des Antisemitismus seit dem 7. Oktober 2023.
Zu den Teilnehmenden der Podiumsdiskussion:
Cornelia Essner ist habilitierte Historikerin und lehrte an verschiedenen deutschen und französischen Universitäten. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen zur Wissenschafts- und Kolonialgeschichte sowie zum Nationalsozialismus.
Alexander Korb ist Historiker und Leiter des „Memorium Nürnberger Prozesse“.
Alexander Schmidt ist Historiker und Sammlungskurator des seit 2021 neu konzipierten Dokumentationszentrums „Reichsparteitagsgelände Nürnberg“. Von ihm stammen Veröffentlichungen zur Geschichte Nürnbergs.
Eva-Maria Ziege ist Soziologin und Professorin für Politische Soziologie an der Universität Bayreuth. Ihre Schwerpunkte liegen in der Gesellschaftstheorie, der Antisemitismusforschung und der politischen Ideengeschichte.
Die Veranstaltung wird durch Grußworte des Präsidenten der Universität Bayreuth, Prof. Dr. Stefan Leible, sowie des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe des Freistaats Bayern, Dr. Ludwig Spaenle, gerahmt.
Zur Vorlesungsreihe: In jüngster Zeit ist weltweit eine neue Welle des Antisemitismus zu beobachten. Die Ringvorlesung „Dynamiken des Antisemitismus“ der Universität Bayreuth widmet sich den aktuellen Entwicklungen aus einer interdisziplinären Perspektive und fragt, was Antisemitismus ist, wie er sich von anderen Diskriminierungsformen wie Rassismus unterscheidet und warum unterschiedliche Formen von Antisemitismus so allgegenwärtig und erfolgreich werden können. Woran liegt es, dass die Ereignisse im Nahen Osten weltweit unmittelbar zu Übergriffen auf Jüdinnen und Juden führen und Universitäten zu Schauplätzen aufgeheizter Auseinandersetzungen werden? Wie verbinden antisemitische Verschwörungserzählungen unterschiedliche populistische Milieus? Sind aktuelle postkoloniale und intersektionale Ansätze in der Lage, Aspekte dieser Phänomene zu erfassen? Wie kann man die eskalierende Gewalt analysieren? Und, nicht zuletzt, wie wirkt sich all das auf das Leben von jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Deutschland aus? Angesichts der massiven Bedrohung jüdischen Lebens hierzulande war es das Ziel dieser Reihe, Raum für differenzierte Auseinandersetzungen jenseits von politischer Instrumentalisierung zu schaffen.
Zu den Organisatorinnen an der Universität Bayreuth: Organisiert wird die Vorlesungsreihe von den Bayreuther Professorinnen Prof. Dr. Eva-Maria Ziege (Politische Soziologie), Prof. Dr. Kristin Skottki (Mittelalterliche Geschichte) und Prof. Dr. Paula Schrode (Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Islamische Gegenwartskulturen).