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Uni-Notiz Nr. 114/2024 vom 27. November 2024

Zwei BayCEER-Kolloquien: Graslandveränderungen in den Alpen und Dynamik von Waldstörungen

Graslandveränderungen in den Alpen und Dynamik von Waldstörungen

Dr. Gian-Maria Bonari zu Graslandveränderungen in den Alpen

Dr. Gian-Maria Bonari kommt von der Universität Siena (Italien) und informiert das interessierte Publikum am Donnerstag, 5. Dezember, bei einem BayCEER-Kollquium über „Graslandveränderungen in den Alpen in den letzten vier Jahrzehnten“.

Datum/Zeit/Ort: Donnerstag, 05.12.2024, 12.15 bis 13.45 Uhr, Gebäude Geowissenschaften, Hörsaal H 6. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Vortragssprache ist Englisch.

Bei dem Vortrag geht es darum, wie sich die Pflanzenvielfalt in den letzten 40 Jahren im Valsugana-Tal der italienischen Ostalpen verändert hat und ob diese Veränderungen über verschiedene Höhenzonen hinweg konsistent waren.

Zum Vortrag: In den letzten Jahrzehnten kam es in den Alpentälern zu raschen globalen Veränderungen, darunter dem Niedergang der traditionellen Landbewirtschaftung und der Ausbreitung des ländlichen Raums, wobei Grasland besonders betroffen war. Viele Graslandarten haben sich in Wälder oder vom Menschen geschaffene Lebensräume umgewandelt. Die Muster des Artenreichtums variierten mit der Höhe: Während der Artenreichtum in tieferen Lagen stabil blieb, nahm er in höheren Lagen deutlich zu. Neophyten (vom Menschen eingeführt) und thermophile Arten (einjährige Pflanzen einschließlich Gräser) nahmen in tieferen Lagen zu, während es in mittleren Lagen zu einer Verlagerung von trockenen Graslandarten hin zu nitrophilen und holzigen Arten kam. In hohen Lagen kam es zu einem Verlust an Bergarten, die durch Therophyten (einjährige Pflanzen) und Geophyten (krautige Pflanzen) ersetzt wurden. Diese Ergebnisse verdeutlichen die bedeutenden Veränderungen, die das Grasland des Valsugana durch verschiedene Prozesse entlang des Höhengefälles erfahren hat.

Prof. Dr. Cornelius Senf zu Waldstörungen

Prof. Dr. Cornelius Senf (TU München) erläutert am Donnerstag, 12. Dezember, die „Entschlüsselung der Dynamik von Waldstörungen in Europa mithilfe der Erdbeobachtung“ im Rahmen eines BayCEER-Kolloquiums.

Datum/Zeit/Ort: Donnerstag, 12.12.2024, 12.15 bis 13.45 Uhr, Gebäude Geowissenschaften, Hörsaal H 6. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Vortragssprache ist Englisch.

Zum Vortrag: Europas Wälder sind mit zunehmenden Störungen konfrontiert, die nach 2018 zu großflächigen Borkenkäferausbrüchen und ausgedehnten Waldbränden führten. Diese jüngste Welle natürlicher Störungen wird oft als „beispiellos“ oder „unerwartet“ angesehen, da verlässliche Daten zu europäischen Waldstörungen rar sind. Basierend auf groß angelegten Erdbeobachtungsanalysen wird Professor Senf zeigen, dass die seit 2018 beobachtete Welle von Waldstörungen weder unerwartet noch unvorhersehbar war. Er möchte erläutern, dass die beobachtete Zunahme von Waldstörungen in ganz Europa die EU-Klimaziele in Frage stellen wird.

Ursula Küffner

Ursula KüffnerKinderUni, Expertenvermittlung, Redaktion Uni-Notizen

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