Datum/Zeit/Ort: 28.11.2024, 12.15 Uhr, Gebäude Geowissenschaften, Hörsaal H 6
Vortragssprache: Englisch, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zum Vortrag: Die Erwärmung von Seen infolge des Klimawandels kann wichtige Folgen für die Nährstoffdynamik eines Wasserreservoirs haben. Sie wurde aufgrund fehlender Datensätze, die wichtige Trends bei Nährstoffen und Anoxie (Sauerstoffmangel) über längere Zeiträume hinweg überwachen, häufig durch Modellierungsstudien angegangen. Prof. Peiffer hat Überwachungsdaten analysiert, die zwischen 2000 und 2020 im Fränkischen Seenland erhoben wurden. Das Ergebnis ist ein sehr detaillierter Datensatz, der die Unterscheidung von Trends bei Nährstoffkonzentrationen, thermischer Schichtung und Anoxie ermöglicht. Das Fränkische Seenland besteht aus einer Kaskade von drei miteinander verbundenen Reservoirs, beginnend mit einem flachen Reservoir, das hohe Nährstofffrachten aus dem Einzugsgebiet aufnimmt. Von hier aus wird das Wasser in die anderen Tiefenreservoirs geleitet. Für diese Reservoirs wurde ein Temperaturanstieg beobachtet. Infolgedessen verlängerte sich die Schichtungsperiode und Anoxie wurde zu einem zunehmend anhaltenden Merkmal des Reservoirs. Während der Schichtungsperiode stiegen die Freisetzungsraten von Orthophosphat deutlich an, ebenso wie die Konzentrationen von Orthophosphat im gesamten Seevolumen. Die Studie der Universität Bayreuth verdeutlicht die komplexe Kopplung zwischen physikalischen und biogeochemischen Prozessen, die bei der Diskussion über die Reaktion von Oberflächengewässern auf den Klimawandel berücksichtigt werden muss.