Datum/Zeit/Ort: Freitag, 13. Juni 2025, 14.15 bis 15.45 Uhr im Gebäude Rechtswissenschaften II, Hörsaal H 22
Zum Vortrag: Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin verspricht deutliche Verbesserungen in der Früherkennung und Behandlung zahlreicher Krankheiten wie Krebs, Herzinsuffizienz und Demenz. Wenn KI-Anwendungen bald bisher von Ärzten ausgeführte und verantwortete Aufgaben zuverlässiger, kostengünstiger, schneller und weitgehend selbstständig übernehmen können, eröffnen sich neue Möglichkeiten der medizinischen Versorgung von Patienten. So ist es etwa denkbar, dass Patienten Routineuntersuchungen selbst durchführen und zunächst von einer KI-Anwendung auswerten lassen. Schon heute beschleunigen und präzisieren KI-Anwendungen chirurgische Eingriffe. Auch die postoperative Beobachtung eines Patienten lässt sich mithilfe von KI-Anwendungen und geeigneter Sensorik in vielen Fällen vom Krankenhaus ins Haus des Kranken verlagern.
In diesem Vortrag sollen diese Möglichkeiten genauer beschrieben und die Herausforderungen erörtert werden, denen sich Ärzte und Patienten, Verbände und Versicherungen, Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden in naher Zukunft stellen müssen. Hierbei soll auch beleuchtet werden, wie die KI das Verhältnis zwischen Arzt und Patient verändern wird und welche gesellschaftlichen Anpassungen erforderlich sind, wenn Erkrankungen und Behandlungsergebnisse für Millionen von Menschen viel genauer als bisher vorhergesagt werden können.
Zum Referenten: Lorens A. Helmchen, PhD, ist Professor für Gesundheitspolitik und
-management an der George Washington University in Washington, D.C. (USA). Er ist Gesundheitsökonom mit den Schwerpunkten Leistungsvergütung, Versicherungsschutz und Digital Health. An der George Washington University hält er Vorlesungen zur Gesundheitsökonomik und zur Anwendung künstlicher Intelligenz in der Medizin. Er berät auch Startups, die neue Verfahren der Krankheitserkennung und -behandlung entwickeln.