Nach dem erfolgreichen Kick-off im Sommer am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal steht das Konsortium aktuell vor der Aufgabe, 17 hochqualifizierte Doktorandinnen und Doktoranden zu gewinnen. Diese werden im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Marie-Skłodowska-Curie-Doktorandenprogramms (MSCA Doctoral Networks, MSCA-DN) in einem Forschungs- und Ausbildungsprojekt an der Entwicklung neuartiger poröser Elektrodenarchitekturen für Redox-Flow-Batterien arbeiten.
Redox-Flow-Batterien zeichnen sich dadurch aus, dass sie Energie in flüssigen Elektrolyten speichern, die durch eine elektrochemische Zelle gepumpt werden. Ihre Hauptmerkmale sind die unabhängige Skalierbarkeit von Leistung und Kapazität, eine lange Lebensdauer von bis zu 20 Jahren bzw. 20.000 Zyklen, hohe Sicherheit und die Möglichkeit einer theoretisch nahezu unbegrenzten Energiespeicherkapazität durch die Größe der Tanks. Diese Eigenschaften machen sie zu einem wichtigen Baustein in der aktuellen Diskussion um großskalige stationäre Energiespeicherung.
„Vanadium-basierte Systeme sind bereits kommerzialisiert, allerdings noch vergleichsweise hochpreisig. Durch gezielte Optimierung auf der Mikro-, Meso- und Makroebene sollen durch neue Materialien Strom- und Elektrolyttransport verbessert sowie die Reaktionsoberflächen der Elektroden signifikant erhöht werden“, erläutert Prof. Dr. Christina Roth, Lehrstuhlinhaberin für Werkstoffverfahrenstechnik.
Damit leistet SPACER einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung kostengünstiger und langlebiger Energiespeicherlösungen für die Energiewende.
Die Europäische Kommission wird im Rahmen dieser Ausschreibung insgesamt 149 exzellente Doktorandenprogramme mit 608,6 Millionen Euro finanzieren, um über 1.800 Doktorandinnen und Doktoranden innerhalb und außerhalb der Wissenschaft auszubilden. Die Europäische Forschungsagentur (REA) erhielt 1.417 Anträge für diese Ausschreibung. Dies entspricht einer Erfolgsquote von lediglich 10,6 %. SPACER gehört damit zu einer kleinen Zahl besonders wettbewerbsfähig ausgewählter Vorhaben.
Dr. Daniel Leykam, Akademischer Rat am LSWV findet: „Die intensive und enge Zusammenarbeit von Forschern aus unterschiedlichen Ländern und Disziplinen eröffnet nicht nur neue Perspektiven, sondern macht sogar noch Spaß.“