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Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 039/2025 vom 06.05.2025

Shakespeare und Afrika: Studierende erarbeiten Bühnenstück für Bayreuth und Berlin

Was hat Shakespeare mit Afrika zu tun? Darum dreht sich das Theaterstück „Shakes:WIR. Eine notwendige Intervention“, das Studierende der Universität Bayreuth mit Prof. Dr. Susan Arndt, Professorin für Anglophone Literaturen und Mitglied im Exzellenzcluster „Africa Multiple“, erarbeitet haben. Zur Aufführung kommt es in Bayreuth und Berlin. 

Im Kurs „Performing Shakespeare's Black Voices“ wurden Shakespeares Stücke analysiert und bisherige Lücken in der Shakespeare Forschung bearbeitet. „Die Shakespeare Quellenforschung berücksichtigt bislang nur schriftliche Texte in Sprachen, die Shakespeare lesen konnte. Wir aber konnten nachweisen, dass Shakespeare von afrikanischer Oralliteratur geprägt wurde“, sagt Prof. Dr. Susan Arndt. Ihre Studierenden beschäftigten sich auch mit Shakespeares Haltung zu Rassismus und Kolonialismus: „Anders als die meisten seiner europäischen Zeitgenossen sah Shakespeare Kolonialismus und Rassismus kritisch. In seinen Sonetten preist er die Schönheit einer Schwarzen Frau - obwohl Königin Elisabeth gerade royal verfügt hatte, dass 'fairness' (der damalige Begriff Schönheit und Anmut) nur noch weiße Schönheit bedeuten könne, dass Schwarze aus London deportiert werden sollten und Sir John Hawkins und Sir Walter Raleigh aussandte, um koloniale Landnahme zu betreiben und afrikanische Menschen zu versklaven“, sagt Arndt.

Datum, Zeit, Ort: „Shakes:WIR.“ Eine notwendige Intervention”, Theaterstück in Deutsch und Englisch (mit Untertiteln); 31. Mai 2025 und 1. Juni 2025, Berlin, Ballhaus Prinzenallee Ballhaus Prinzenallee, https://www.ballhausprinzenallee.de/; 6. Juni und 7. Juni 2025, Bayreuth, Reichshof, Maximilianstr. 28 https://www.reichshof-bayreuth.de/

"Shakes:WIR. Eine notwendige Intervention“, setzt Shakespeares beeindruckende Schwarze Charaktere Othello, Caliban und Cleopatra in Szene und erzählt von deren Kampf für Liebe und Freiheit und gegen rassistischen Hass. Ihre Monologe verbinden sich mit Shakespeares Sonetten, welche Lucy preisen. Sie wurde als junge Frau versklavt und nach London verschleppt. Lucy war es, die Shakespeare in die Literatur aus Nigeria und Ghana einweihte. Dabei fragt das Stück auch, was diese Texte Shakespeares bis heute erzählen können. Bei dieser Suche vernetzt das Stück die Erfahrungen und Kämpfe von Shakespeares Charakteren mit den Lebenswegen der Darstellenden und Personen aus der Zeit der Friedlichen Revolution von 1989 wie Nina Hagen oder May Ayim. Das Stück wird Deutsch und Englisch aufgeführt - und durchgängig per Screen in die jeweils andere Sprache übersetzt.

Prof Dr. Susan Arndt

Professorin für Anglophone Literaturen Universität Bayreuth
Tel.: +49 (0) 921 / 55-3551
E-Mail: susan.arndt@uni-bayreuth.de

Anja Maria Meister

Anja-Maria Meister

Pressesprecherin der Universität Bayreuth

Telefon: +49 (0) 921 / 55-5300
E-Mail: anja.meister@uni-bayreuth.de