„Unser Prüfungssimulator kann universell eingesetzt werden, von Geisteswissenschaften über Naturwissenschaften bis hin zu Rechtswissenschaften. Durch die Anpassungsfähigkeit der KI kann er auf spezifische Prüfungsanforderungen eingehen“, sagt Dölle. Wie tief der Simulator thematisch gehen kann, hängt von der Aufforderung an die KI (dem sogenannten Prompt) sowie mitgelieferten Daten – beispielsweise Vorlesungsinhalte, Altklausuren oder Fragensammlungen – ab. So kann auch neuere Forschung in die Prüfungssimulation integriert werden.
Die KI-Anbindung erfolgt mit einem ChatGPT-Assistant, in dem Vorlesungsinhalte hochgeladen sowie Frageformen programmiert werden. Der digitale Avatar wird auf Basis eines Videos der Lehrperson animiert und erhält eine digital geklonte Stimme der Lehrperson. Nach Abschluss der Übungssituation werden die Audio- und Videodateien mithilfe von Bild- und Tonanalysetools hinsichtlich der Körperbewegungen, Sprache und Tonalität ausgewertet. ChatGPT analysiert den Inhalt des Gesprochenen auf Basis der vorher hochgeladenen Unterlagen und gibt anschließend ein umfangreiches Feedback. Alle Aufzeichnungen während der Prüfungssimulation werden lokal auf ZHL-Computern gespeichert und verarbeitet, sodass ein vollständiger Zugriff auf die Daten seitens der Studierenden möglich ist. Die Daten können jederzeit gelöscht werden, somit ist die Gesamtanwendung datenschutztechnisch gut aufgestellt.
Das Gesamtsetup wird im Wintersemester 2024/25 mit Freiwilligen erprobt. Bereits jetzt können Studierende in Verbindung mit einer Lehrveranstaltung der Universität Bayreuth kostenlos den Simulator ausprobieren.
Der Prüfungssimulator ist in Zusammenarbeit mit Tobias Hallmen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Menschzentrierte Künstliche Intelligenz an der Universität Augsburg, und Dr. Carl-Christian Fey, Geschäftsführer des DigiLLab der Universität Augsburg, entwickelt worden.