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Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 042/2025 am 09.05.2025

Bessere Lebensqualität für Lungenkrebspatienten

Neue Versorgungsnetzwerke und mehr Informationen zur Bedeutung der Lebensqualität in der Lungenkrebsversorgung sind erste Ergebnisse eines Projekts der Universitäten Bayreuth und Regensburg gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Regensburg. Beteiligt sind auch die Krankenhäuser in Straubing, Donaustauf, Bayreuth, Bamberg, Kulmbach und Coburg.

„Verbesserung der Lebensqualität (LQ) von Patient*innen mit Lungenkarzinom durch präferenzorientiertes LQ-Monitoring und Verknüpfung mit Krebsregisterdaten“ (LePaLuMo) lautet der Name eines Projekts, das seit Dezember 2022 und noch bis Ende dieses Jahres läuft. Es hat unter anderem wichtige Lebensqualitäts-Kriterien (LQ-Dimensionen) für die Lungenkrebsversorgung und deren unterschiedliche Bedeutung für Ärzte und Patienten identifiziert. Diese Erkenntnisse sind essenziell für die Arzt-Patienten-Kommunikation und fördern eine patientenzentrierte Versorgung. Sie helfen Ärzt*innen, die gesundheitliche Situation ihrer Patient*innen ganzheitlicher zu erfassen und die Versorgung individueller zu gestalten.

Im Februar 2024 startete die Hauptstudie des Projekts. Seither werden Patient*innen in den kooperierenden Kliniken Bayreuth, Bamberg, Kulmbach, Coburg, Straubing, Donaustauf und dem Universitätsklinikum Regensburg rekrutiert. Sie beantworten während der Behandlung und Nachsorge über einen Zeitraum von sechs Monaten standardisierte Fragen zur Lebensqualität. Die dadurch generierten individuellen Profile zum Lebensqualitätsverlauf können in Echtzeit von Patient*innen und behandelnden Ärzt*innen eingesehen werden. Zugleich haben diese Zugriff auf Kontaktdaten eines regionalen Versorgungsnetzwerks, und Patient*innen erhalten zum Teil bei Lebensqualitätseinbrüchen konkrete Hilfestellungen.

Die Lebensqualität-Therapiebereiche des Versorgungsnetzwerks für Lungenkrebs

Hierfür wurde ein regionales Versorgungsnetzwerk in Oberfranken neu aufgebaut und bestehende Netzwerke im Raum Regensburg für Lungenkrebs erweitert. Diese decken relevante LQ-Therapiebereiche der Behandlung und Nachsorge von Lungenkrebs ab, die gemeinsam im Projektteam und in Zusammenarbeit mit kooperierenden Ärzt*innen identifiziert wurden. Im Rahmen des Versorgungsnetzwerks finden regelmäßig Treffen (Qualitätszirkel) statt, um den überregionalen Austausch zu stärken. Dabei fördern Impulsvorträge von Ärzt*innen aus der Lungenkrebsversorgung und von weiteren Netzwerkbeteiligten ein stärkeres interdisziplinäres Verständnis und verbessern die Zusammenarbeit. Langfristig sollen die etablierten Versorgungsnetzwerke auf weitere Tumorarten, wie zum Beispiel Brustkrebs, übertragen und ergänzt werden.

Insgesamt beteiligen sich aktuell mehr als 130 Therapeut*innen und Leistungserbringer. Dadurch kann nicht nur ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität geleistet werden, sondern auch die wohnort- und zeitnahe Behandlung von Betroffenen gefördert werden. Die Bereitstellung von Kontaktadressen erleichtert ein schnelles und gezieltes Handeln, wenn es erforderlich ist. Die regionalen Versorgungsnetzwerke folgen einem dynamischen Charakter und sind stets erweiterbar; weitere Therapeut*innen und Leistungserbringer können jederzeit eingebunden werden. Bei Interesse an einer Mitwirkung bitte unter lebensqualitaet.lepalumo@ur.de melden.

Ein weiterer zentraler Bestandteil von LePaLuMo ist die erstmalige Verknüpfung der erhobenen LQ-Daten mit den klinischen Krebsregisterdaten des Bayerischen Krebsregisters. Dies eröffnet die Möglichkeit, Potenziale und Barrieren zu identifizieren sowie relevante Forschungsfragen aus Arzt- und Patientenperspektive zu beantworten.

Hintergrundinformationen:

Zum 01. Dezember 2022 startete das Forschungsprojekt LePaLuMo Das gemeinsame Projekt der Universität Bayreuth, der Universität Regensburg und dem Universitätsklinikum Regensburg wird mit rund 1,3 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Prof. Dr. Martin Emmert

Prof. Dr. Martin Emmert

Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften

Gesundheitsökonomie, Qualitätsmanagement und Präferenzforschung in der Onkologie
Universität Bayreuth
Tel.: +49 (0)921 / 55-4827
E-Mail: martin.emmert@uni-bayreuth.de

Anja Maria Meister

Anja-Maria Meister

Pressesprecherin der Universität Bayreuth

Telefon: +49 (0) 921 / 55-5300
E-Mail: anja.meister@uni-bayreuth.de