Logo Universität Bayreuth

Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 090/2025 vom 29.10.2025

„Music, Violence, Memory in Auschwitz-Birkenau“

Achtzig Jahre nach der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau untersuchen Forschende der Adam-Mickiewicz-Universität (AMU), Polen, und der Universität Bayreuth gemeinsam die Zusammenhänge zwischen Musik, Raum und Gewalt in Auschwitz. Bei einer Konferenz vom 26. bis zum 28. November, organisiert von Prof. Dr. Krzysztof Kozłowski der AMU und Prof. Dr. Anno Mungen vom Forschungsinstitut für Musiktheater (fimt) der Universität Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem Auschwitz-Birkenau Memorial and Museum, können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ganzen Welt das Thema diskutieren.

Lagerorchester in Auschwitz im Jahr 1941.

Lagerorchester in Auschwitz im Jahr 1941.

Um sich selbst abzulenken und das eigene Leben komfortabler zu gestalten, zwangen KZ-Wachen Häftlinge, für sie zu musizieren. Forschungen zur Musikpraxis in den Lagern haben sich bisher darauf konzentriert, Musik als einen Akt des Widerstands und der Resilienz der Häftlinge zu sehen. Erst seit Kürzerem weitet sich der Blick: Musik in den Lagern wurde als ein Mittel der Kontrolle, Demütigung und Folter der Häftlinge genutzt. Die anstehende Konferenz untersucht nun im Besonderen diese Perspektive von Musik als Akt der Gewalt.

Die Wahl des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz als Tagungsort führt die Diskussion an den Ort ihrer Entstehung und öffnet damit gleichzeitig eine weitere Perspektive, die der Erinnerung und des Gedenkens. Auschwitz bietet als am besten erforschtes Lager die Möglichkeit, zeitgenössische Praktiken des Holocaust-Gedenkens zu beleuchten und die Bedeutung anhaltender Forschung zu betonen. Die Konferenz konzentriert sich auf drei durch die Musik verbundene thematische Felder: Gewalt, Erinnerung und Räumlichkeit.

Die Konferenz findet vom 26. bis zum 28. November 2025 im Auschwitz-Birkenau Memorial and Museum, Oświęcim, Polen, statt. Forschende aus Polen, den USA, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Spanien und Deutschland präsentieren ihre Forschung. Ebenso werden studentische Exkursionen aus Bayreuth und Poznań sowie anderen Städten Teil der Konferenz sein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an der kostenlosen Konferenz teilzunehmen. Die Anmeldung erfolgt über das Formular auf der Website der Konferenz und ist bis zum 10. November möglich: https://www.fimt.uni-bayreuth.de/de/forschung/tagungen/auschwitz/index.html

Gefördert wird die Konferenz von der Fritz Thyssen Stiftung, der Deutschen Stiftung Friedensforschung und dem Universitätsverein Bayreuth e. V. Die Exkursion der Bayreuther Studierenden wird von BAYHOST und Almaviva e. V. unterstützt.

Prof. Dr. Anno Mungen

Prof. Dr. Anno MungenLeiter des Forschungsinstituts für Musiktheater (fimt), Inhaber des Lehrstuhls Theaterwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des Musiktheaters

Telefon: 09228 / 99605-10
E-Mail: anno.mungen@uni-bayreuth.de

Forschungsinstitut für Musiktheater

Theresa Hübner

Theresa Hübner

Stellv. Pressesprecherin
Universität Bayreuth

Telefon: 0921 / 55-5357
E-Mail: theresa.huebner@uni-bayreuth.de