1,5 Grad: Um diese darf die Erderwärmung nicht steigen, wenn unsere Welt weiter funktionieren soll. Eine Beschränkung des Anstiegs der weltweiten Durchschnittstemperatur auf unter 1,5°C gegenüber vorindustriellen Werten wurde 2015 im Pariser Klimaabkommen festgehalten. Damit diese Grenze nicht überschritten wird, muss jede Region einen Beitrag leisten, auch Oberfranken. Deshalb wurde 2017 auf Initiative von Prof. Dr. Manfred Miosga, Professur für Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Bayreuth und Präsident der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum, das forum1.5 gegründet. Ziel war und ist es, mit unterschiedlichen Gruppen und Stakeholdern gemeinsam an wirksamen Lösungen der Klimakrise vor Ort zu arbeiten. Aktiv sind hier Einzelpersonen, aber auch Vereine, Vertreter der städtischen Verwaltung sowie Unternehmen. Hinter dem forum1.5 steht das Forschungsprojekt RegioTransform der Universität Bayreuth. Dieses Projekt wird seit 2018 durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.
Aus dem forum1.5 sind viele sogenannte „soziale Innovationen“ entstanden, die Lösungen für sozial-ökologische Herausforderungen bieten. So entstand beispielsweise die Erzeugerverbraucher-Gemeinschaft Hamsterbacke, die den ersten und einzigen Unverpacktladen in Bayreuth betreibt. Durch das forum1.5 konnte auch die Initiative „StrohStadtStaunen“ (2021 – 2023) unterstützt werden. Dort wurde auf einer Streuobstwiese in Obernsees praktisch gezeigt, wie zukunftsfähiges Bauen mit Stroh und Lehm möglich ist. Aktuell wird rund um das forum1.5 die diesjährige regionale Klimakonferenz für Oberfranken vorbereitet. Zwischen dem 11. und 21. November kommen zum zweiten Mal Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Themenfeldern zusammen, um gemeinsam an der Einhaltung der 1,5°C Grenze hier vor Ort zu arbeiten.
Die Auszeichnung freut insbesondere Prof. Dr. Manfred Miosga sehr: „Der Preis für das forum1.5 zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit aus Akteuren der Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommune für die Herausforderungen der Klimakrise sind. Diese Auszeichnung bestärkt uns, diesen Ansatz weiter zu verfolgen.“
Der Umwelt- und Naturschutzpreis der Stadt Bayreuth wird alle zwei Jahre für besondere Leistungen zum Schutz der Umwelt und Natur verliehen. Er ist mit 2.500 Euro dotiert und kann an einzelne Personen, Personengruppen, aber auch an Initiativen, Vereine oder Verbände verliehen werden, die ihren Wohnsitz oder ihre Niederlassung im Stadtgebiet Bayreuth haben. Das forum1.5 wird das Preisgeld nutzen, um die Klimakonferenz Oberfranken zu unterstützen.
Ulf Boderius, Vorsitzender des Kreisverbands der Bayreuther Grünen und langjähriger Unterstützer des forum1.5, hat die Transformationsplattform für den Preis vorgeschlagen: „Die Entwicklung des forum1.5 von einem Forschungsprojekt zu einer anerkannten und etablierten Plattform zur Diskussion von Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung, welches einen konstruktiven Austausch und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik ermöglicht, ist äußerst beindruckend. Insbesondere die aus den Veranstaltungen entwickelten konkreten Handlungs- und Lösungsvorschläge für Themen vor Ort machen dieses Format für die Menschen in Oberfranken so wertvoll, sodass ich es für den Umwelt- und Naturschutzpreis vorgeschlagen habe. Es freut mich sehr, dass der Bayreuther Stadtrat meinen Vorschlag unterstützt hat.“