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Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 088/2025 vom 23.10.2025

Neue EU-Förderung für bessere Lebensbedingungen in Europa

Gleich mehrere Projekte an der Universität Bayreuth werden vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Themen sind: personalisierte Medizin, Materialentwicklung und moderne Simulationsmethoden. Ziel der EFRE-Förderung ist eine Verbesserung der Lebensbedingungen in Europa.

Logo des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2021-2027

Prof. Dr. Christopher Künneth, Professur für Computational Materials Science, und sein Team widmen sich in seinem EFRE-geförderten Projekt „EVIDENZ: Effiziente Versuchsplanung durch Intelligente Datenanalyse und Experimentelle Nutzung in Zusammenarbeit“ der KI-gestützten Materialentwicklung. Ziel ist eine KI-Plattform, die Materialentwicklung und Produktion in Unternehmen optimiert. Denn: Durch den Einsatz von KI werden experimenteller Aufwand, Ausschuss und Ressourcenverbrauch reduziert. Die Plattform soll auch ohne IT-Kenntnisse nutzbar sein und Maschinenanbindung sowie eine Chat-Assistenz über generative KI bieten. Für höchste Datensicherheit kann die entstehende Plattform auf firmeneigenen Servern betrieben werden. Durch diese effizienteren Entwicklungsprozesse kann die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen maßgeblich verbessert werden. Für das Projekt erhält Prof. Künneth ein Fördervolumen von 500.000 Euro.

Mit über 817.000 Euro wird das Projekt „ASSiST – Automatisierte Simulationssteuerung durch intelligente Sprach- und Textmodelle“ von Prof. Dr.-Ing. Stephan Tremmel, Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD, gefördert. Durch das multimodale KI-Modell ASSiST sollen komplexe Simulationsprozesse, beispielsweise für Belastungsanalysen von Bauteilen oder zur Optimierung von Materialien, zugänglicher und effizienter gestaltet werden. Dafür wird an einer automatisierten Simulationssteuerung durch intelligente Sprach- und Textmodelle geforscht, welche fachfremden Personen den Zugang zur Simulation erleichtert und fachkundige Personen durch schnellere Erstellung und Auswertung von Simulationen unterstützt. Hierbei entfaltet sich das besondere Potenzial der KI, nämlich personalisierbar auf die individuellen Bedürfnisse und Einschränkungen des Nutzers zu sein. Dies ist vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels und steigenden Innovationsdrucks von entscheidender Bedeutung. Nach dem Transfer der entwickelten Technologien in die Unternehmensprozesse der Kooperationspartner soll ASSiST dabei helfen, KMUs in ihrer Digitalisierung voranzubringen und somit einen Mehrwert zu schaffen.

Der Lehrstuhl Biomaterialien unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Scheibel erhält rund 1,3 Mio. Euro für das Projekt „Additive Fertigung von hierarchisch strukturierten 3D-Gerüsten für biomedizinische Anwendungen und Bioanalytik“ (Bi3DAN). Durch die Kombination von 3D-Biodruck, lichtgesteuertem Druck (Xolographie), der Herstellung von endlosen Nanofasern (Elektrospinnen) und selbstorganisierenden Nanohydrogelen aus biotechnologisch produzierten Spinnenseidenproteinen soll eine vielseitige Plattform entstehen. Diese ermöglicht den Bau stabiler und funktionaler hierarchisch strukturierter Gerüstmatrices, die individuell angepasst werden können, was sie besonders interessant für einen Einsatz in der personalisierten Medizin macht. Außerdem können die Gerüste modifiziert werden und durch ihre hohe Sensitivität und Präzision in neuen Biosensorsystemen eingesetzt werden. Geleitet wird das Projekt vom Lehrstuhl Biomaterialien der Universität Bayreuth, hier finden die Erforschung, Modifikation, Analyse und Verarbeitung der Spinnenseidenproteine und daraus hergestellten Gerüststrukturen statt. Unterstützung der Entwicklung im Projekt erhält der Lehrstuhl durch KMUs aus Bayern (AMSilk, biovature, naddcon, Neue Materialien Bayreuth, PPprint), deutschlandweit (FoodQS, Senslab – EKF Diagnostics Company, Xolo) sowie im grenzüberschreitenden Donauraum (Fyscon/Tschechien).

Über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist ein zentrales Förderinstrument der Europäischen Union zur „Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts in Europa“. Gefördert werden unter anderem Projekte in den Bereichen Forschung und Innovation, Digitalisierung, nachhaltige Entwicklung sowie Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen. Durch die EFRE-Förderung sollen Regionen befähigt werden, den Herausforderungen des digitalen und ökologischen Wandels aktiv zu begegnen und langfristig zukunftsfähige Strukturen aufzubauen. Die Umsetzung der Programme erfolgt dezentral durch die Bundesländer, die eigene operationelle Programme aufstellen und verwalten.

Logo "Kofinanziert von der Europäischen Union"
Prof. Dr. Christopher Kuenneth

Prof. Dr. Christopher Künneth

Computational Materials Science

Telefon: 0921 / 55-7330
E-Mail: christopher.kuenneth@uni-bayreuth.de

Prof. Dr.-Ing. Stephan Tremmel

Prof. Dr.-Ing. Stephan Tremmel

Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD

Telefon: 0921 / 55-7194
E-Mail: stephan.tremmel@uni-bayreuth.de

Prof. Dr. Thomas Scheibel

Prof. Dr. Thomas Scheibel

Lehrstuhl Biomaterialien

Telefon: 0921 / 55-6700
E-Mail: Thomas.Scheibel@uni-bayreuth.de

Theresa Hübner

Theresa Hübner

Stellv. Pressesprecherin
Universität Bayreuth

Telefon: 0921 / 55-5357
E-Mail: theresa.huebner@uni-bayreuth.de