„Unsere Mission war und ist es, das Medium Computerspiel sowohl kulturwissenschaftlich als auch technisch fundiert zu untersuchen und weiterzudenken“, sagt Prof. Dr. Jochen Koubek, Professor für Digitale Medien an der Universität Bayreuth. „Die vergangenen zehn Jahre zeigen, dass unser Konzept trägt – und dass unsere Studierenden dieses Medium mit ihren Ideen und Projekten aktiv gestalten.“
Ein Pionierprojekt mit Wirkung
Gestartet im Wintersemester 2015/16 mit 16 Studierenden, zählt der Studiengang heute rund 63 aktive Studierende – ein klares Zeichen für seine wachsende Attraktivität. In Deutschland einzigartig in seiner Kombination von Medienwissenschaft, Game Design, Game Development und Informatik, verfolgt der Studiengang das Ziel, das Medium Computerspiel sowohl theoretisch als auch praktisch zu erfassen und weiterzuentwickeln. Viele der Alumni haben deutschlandweit Fuß in der Games- und Medienbranche gefasst, einige mit eigenen erfolgreichen Start-ups direkt aus Bayreuth heraus.
Mit inzwischen 22 Start-up- und Game Studio-Gründungen – darunter Emergo Entertainment, Salzsammler Studios, Sleep Runner Studios und Blossom Path – zeigt sich das enorme Innovationspotenzial der Bayreuther Studierenden. Zahlreiche Projekte wurden vom FilmFernsehFonds Bayern mit sechsstelligen Fördersummen unterstützt, zuletzt im Jahr 2024 „Nordheim Survivor“ und „Through The Cold“ (jeweils 100.000 Euro Förderung). Die praxisnahe Ausbildung schlägt sich hier in messbaren Erfolgen nieder.
Die Liste an Auszeichnungen wächst kontinuierlich: Vom Deutschen Computerspielpreis über den Games Preis bis zum Dok.Fest – Studierende und Alumni wurden für ihre innovativen Spiele und medienkritischen Beiträge mehrfach geehrt.
Praxisnah studieren und gestalten
Highlights wie das praxisorientierte Seminar „Games with Purpose“, bei dem Studierende unter anderem das vielfach ausgezeichnete XR-Projekt „Salzsammler“ für das UNESCO-Welterbezentrum Regensburg entwickelten, oder die Veranstaltungsreihe „Playtest & Pancakes“, bei der neue Spiele der Studierenden und von kleineren Studios aus der Region getestet werden, machen die Verknüpfung von Forschung, Lehre und Kreativität unmittelbar erlebbar. Ergänzt wird das Programm durch vier regelmäßige Game Jams pro Jahr, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und kreatives Problemlösen fördern.
Die Universität Bayreuth festigt mit dem Master in Computerspielwissenschaften ihren Ruf als innovative, interdisziplinäre Hochschule mit internationaler Strahlkraft. Dies zeigt sich auch auf der diesjährigen Gamescom, der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele, die jährlich in Köln stattfindet. Sie ist ein Treffpunkt für die Gaming-Community und die Games-Branche, und die Universität Bayreuth ist dort in diesem Jahr auch als Aussteller vertreten. Drei Bayreuther Spiele werden dort dem Fachpublikum an einem Stand der Computerspielwissenschaften vorgestellt.