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Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 042/2024 vom 09.04.2024

Bayreuth ist "bayerische Superzelle": Minister weiht neue Gebäude ein

Am 8. April hat Bayern Wissenschaftsminister Markus Blume das neue NW IV Gebäude und das BayBatt Cell Technology Center an der Universität Bayreuth eröffnet. Gefördert aus Mitteln der Hightech Agenda entstanden modernste Forschungs-Facilities auf dem Campus.

„Heute feiern wir die Uni Bayreuth!“ - Markus Blume, der Wissenschaftsminister des Freistaats war voll des Lobes: „Mit der Hightech Agenda Bayern investieren wir in Köpfe, Technologie - und in den Bau! Denn kluge Köpfe brauchen Raum. In Rekordzeit ist der Modulbau für die Naturwissenschaften entstanden. Ab sofort wird hier fachübergreifend in der Biochemie, an KI in den Proteinwissenschaften, in der Biomechanik und der Gewebekonstruktion geforscht. Das macht auch deutlich: Die Universität Bayreuth ist unser interdisziplinärer Champion.“

Finanziert mit 13,2 Mio. Euro aus der Hightech Agenda Bayern ist auf dem Campus der Universität Bayreuth unter Regie des staatlichen Bauamts Bayreuth ein hochmodernes Büro- und Laborgebäude in Modulbauweise entstanden. In nur einem Jahr errichtete die Firma Markgraf das NW IV in direkter Nähe zu den Bestandsgebäuden für natur- und ingenieurswissenschaftliche Forschung mit Labortechnik nach dem neuesten Stand. In einer innovativen modularen Bauweise, mit kosteneffizientem und beschleunigtem Bauen entstand so eine Fläche von über 1.100 m². Hier wird künftig fachübergreifend und interdisziplinär an zukunftsweisenden Themen in den Bereichen Proteindesign, Proteinwissenschaften, Geweberekonstruktion („Organ Printing“) und zellulärer Biomechanik geforscht. Folgende Lehrstühle werden in dem Bau angesiedelt sein: Prof. Dr. Birte Höcker, Biochemie III - Protein Design; Prof. Dr. Roberto Covino, Künstliche Intelligenz in der Proteinwissenschaft; Prof. Dr. Anayancy Osorio Madrazo, Additive Verfahren für die Geweberekonstruktion („Organ Printing“); Prof. Dr. Dr. Elisabetta Ada Cavalcanti-Adam, Zelluläre Biomechanik.

Universitätskanzlerin Dr. Nicole Kaiser betonte: „Mit diesem Gebäude konnten wir in sehr kurzer Zeit neuen und zeitgemäßen Raum für Forschung schaffen, damit die Hightech-Agenda-Professuren zügig ihre Forschungstätigkeiten aufnehmen können. Für diese Bedarfe war der gewählte Weg des modularen Bauens mit einem verlässlichen Partner aus der Region sehr erfolgreich. Von erster Besprechung zur Grobplanung bis zum Einzug der Nutzer sind 4 Jahre vergangen, das kann gerne Muster für künftige Bauten werden. Danke hier an das starke Miteinander von Staatlichem Bauamt, Bauunternehmer und unserer engagierten Uni-Verwaltung“.

Im Anschluss eröffnete Blume das BayBatt Cell Technology Center im FAN D Gebäude auf dem Campus. „Die Batterieforschung ist mittlerweile mit dem Bayerischen Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) fest an der Universität Bayreuth etabliert“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible. „Modernste Räumlichkeiten und State-of-the-Art- Geräte sind kein Selbstzweck: Sie sorgen dafür, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu uns nach Bayreuth kommen, beste Arbeitsbedingungen vorfinden und ihre Forschung an der Universität Bayreuth auf top Niveau vorantreiben können. Dank der Hightech Agenda des Freistaats können die hier angesiedelten Professuren dazu beitragen, dass Antworten auf die technologischen, ökologischen oder medizinischen Herausforderungen von heute gefunden werden.“

Alle Fotos (c) Peter Kolb für UBT

Deutschlandweit einmalige Pilotanlage

Ein besonderes Highlight ist die deutschlandweit einmalige Pilotanlage zur Herstellung von Batteriezellen, das BayBatt Cell Technology Center im FAN D-Gebäude. Hier können Materialklassen jeder Art mit hoher Präzision zu verschiedenen Typen von Batteriezellen in jeweils mehreren Formaten verarbeitet werden. Die Anlage bildet den gesamten Fertigungsprozess von Batteriezellen ab. Die zu untersuchenden Komponenten reichen von den eingesetzten Elektroden über Separatoren, Elektrolyte und Ableiter bis hin zu Zellbestandteilen aus Post-mortem-Analysen. Hier werden eigene Batteriezellen in verschiedenen Formaten mit hoher Wiederholgenauigkeit gefertigt, und der Fertigungsprozess entspricht dem Stand der Technik. Die Mengen sind klein, da es hier um Flexibilität und Reproduzierbarkeit für die Forschung geht. Die gefertigten Zellen sind Demonstratoren für die eingebrachten Materialien, Elektroden und Speicherkonzepte. Aktuell werden die Prozesse etabliert. Im Labor sollen Zellen für die eigene Forschung, für die Verbundforschung und für Auftragsforschung für OEMs und Zulieferer gefertigt werden. Das BayBatt Cell Technology Center wurde aus zwei Quellen finanziert: 2,5 Mio. Euro stammen aus der Hightech Agenda Bayern und weitere 2,5 Mio. EUR aus der Großgeräteförderung des Freistaats Bayern.

„Die Universität Bayreuth ist unsere bayerische Superzelle“, lobte der Minister. „Das BayBatt ist das führende Forschungszentrum für Batterietechnik der Republik. Die Eröffnung des BayBatt Cell Technology Centers heute zeigt einmal mehr: In Bayern stehen wir an der Spitze des technischen Fortschritts. Wir bauen die erneuerbaren Energien massiv aus. Und sorgen für neue Speichertechnologien. Das ist entscheidend für die Energiewende: Wir müssen die Speicherprobleme lösen und Wissen schnell in die wirtschaftliche Umsetzung bringen!“

Portraitbild von Anja Maria Meister

Anja-Maria MeisterPressesprecherin Universität Bayreuth

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E-Mail: anja.meister@uni-bayreuth.de