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Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 076/2025 vom 12.09.2025

Uni Bayreuth testet geistige und körperliche Fitness von Grundschülern

Bereits zum fünften Mal führt der Lehrstuhl Neuromotorik und Bewegung der Universität Bayreuth den Bayreuther Bewegungscheck durch. In diesem Jahr mit einer Neuerung: Neben den motorischen sollen auch die kognitiven Kompetenzen der Kinder untersucht werden.

Ein Mädchen auf einem Schwebebalken

Rund 600 Kinder aus Grundschulen in und um Bayreuth haben bereits vor den Sommerferien an der von Prof. Dr. Dr. Jan Wilke, Lehrstuhlinhaber Neuromotorik und Bewegung, und Dr. Maximilian Siener, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl, geleiteten Testreihe teilgenommen. 250 weitere Kinder aus der Region werden nach den Ferien auf ihre Fitness getestet. Ziel ist es, Grundschulkinder spielerisch und wissenschaftlich fundiert in ihrer motorischen und jetzt auch kognitiven Entwicklung zu fördern – und gleichzeitig potenzielle sportliche Talente frühzeitig zu erkennen. „Eine isolierter Fokus auf motorische Fähigkeiten ist heute nicht mehr zeitgemäß. Körperliche Fähigkeiten sind wichtig, aber ganz eng verknüpft mit der Gehirnfunktion”, sagt Prof. Wilke. In diesem Ausmaß sind kognitive Fähigkeiten bei Kindern bis dato nur ganz selten untersucht worden.  

Der Bewegungscheck findet dieses Jahr zum fünften Mal statt. Insgesamt nahmen bisher über 4.500 Kinder aus mehr als 20 verschiedenen Schulen teil.

„Die Kinder der Region schneiden bei unserem Bewegungscheck in den motorischen Tests im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt gut ab“, erläutert Dr. Maximilian Siener. „Dafür gibt es verschiedene Gründe: Wir gehen davon aus, dass es sowohl an regionalen Gegebenheiten, als auch an dem Engagement der Grundschulen und an den Sportförderangeboten liegt.“

Eine Tendenz der Leistungen bergab oder bergauf konnte in einer Kurzanalyse noch nicht erkannt werden. Das liegt daran, dass die motorischen Leistungen, die Körpergröße und auch das Gewicht naturgemäß Schwankungen in den Jahrgängen aufweisen. Für eine genaue Analyse werden daher weitere Daten benötigt. Wissenschaftlich verspricht sich das Team der Universität Bayreuth wertvolle Erkenntnisse: Langfristig sollen Zusammenhänge zwischen bestimmten Testergebnissen und etwaigen Verletzungsrisiken im Kindes- und Jugendalter identifiziert werden.

Das Projekt wird von der Stadt Bayreuth, dem Sportamt, dem Sportkuratorium sowie der VR Bank Bayreuth-Hof unterstützt.

So funktioniert der Bewegungscheck 

Der Bayreuther Bewegungscheck wurde in diesem Jahr erweitert: Neben bewährten Klassikern wie Sprints, Balancier-Strecken oder Kraftmessungen standen erstmals auch neurokognitive und motorisch-kognitive Tests auf dem Programm. So müssen die Kinder in elf verschiedenen Aufgaben – teils in der Turnhalle, teils im Klassenzimmer – unter anderem blitzschnell auf bunte blinkende Licht-Sensoren reagieren, ein Zahlenlabyrinth lösen oder Konzentrationsaufgaben am Tablet bearbeiten. Nach Abschluss der Tests erhält jedes Kind durch Projektkoordinator Lukas Baldauf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Neuromotorik und Bewegung, eine individuelle Auswertung seiner sportlichen und kognitiven Leistungen. Zusätzlich werden individuelle Empfehlungen für Sportarten gegeben, die auf den persönlichen Ergebnissen basieren. „Wir wollen damit die Kinder ermutigen, neue Sportarten auszuprobieren – mit dem Ziel, langfristig Freude an Bewegung zu entwickeln und möglicherweise in einem Sportverein aktiv zu werden”, erklärt Lukas Baldauf.

Poträt Professor Wilke

Prof. Dr. Dr. Jan Wilke

Lehrstuhl für Neuromotorik und Bewegung

Universität Bayreuth
Telefon: 0921 / 55-3460
E-Mail: jan.wilke@uni-bayreuth.de

Jennifer Opel

Jennifer Opel

Stellv. Pressesprecherin Universität Bayreuth

Telefon: 0921 / 55-5893
E-Mail: jennifer.opel@uni-bayreuth.de