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Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 102/2024 vom 26.09.2024

Gewinner des Architekturwettbewerbs für Fakultät in Kulmbach stehen fest

Der europaweit ausgeschriebene Architekturwettbewerb zum 1. Bauabschnitt des neuen Campus in Kulmbach ist entschieden: Am 24.09.2024 hat das Preisgericht die Sieger gekürt. Unter 18 Einreichungen setzte sich der Entwurf des Stuttgarter Büros a+r Architekten mit bäuerle landschaftsarchitektur + stadtplanung als Gewinner durch.

In Kulmbach ist die VII. Fakultät der Universität Bayreuth ansässig und erhält in den nächsten Jahren einen eigenen Campus. Für den 1. Bauabschnitt der Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit war ein Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil europaweit ausgeschrieben worden. Nach zwei Sitzungstagen im Turbinenhaus der Alten Spinnerei in Kulmbach hat das Preisgericht die drei ersten Plätze sowie vier Anerkennungen gekürt und eine Preis-gerichtssumme von insgesamt 630.000 € vergeben.

Mitglieder des Preisgerichts 

Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Lydia Haack (Präsidentin Bayerische Architektenkammer) bestand aus 13 Personen. Die sechs Sachpreisrichterplätze waren mit Vertretern und Vertreterinnen des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Universität Bayreuth, der Regierung von Oberfranken sowie der Stadt Kulmbach besetzt. Die sieben Fachpreisrichter setzten sich aus freien Architekturbüros, Landschaftsarchitekturbüros und staatlicher Bauverwaltung zusammen.

Entwurfsaufgabe: Neuer Campus auf dem Areal des Güterbahnhofs 

Wettbewerbsaufgabe war der Entwurf des 1. Bauabschnitts der Fakultät VII. Durch den Neubau wird eine langjährige Brache revitalisiert: Das langgestreckte Areal des ehemaligen Güterbahnhofs umfasst ca. 44.800 m² und liegt zentral im Stadtgebiet Kulmbachs. Darauf wird ein Campus für bis zu 1.000 Studierende entstehen, der moderne Arbeitswelten und den interdisziplinären Austausch der Fachbereiche und Lehrstühle ermöglicht.

Bereits jetzt hat die Fakultät etwa 300 Studierende, gut zwei Drittel aus aller Welt. Angeboten werden hier ab dem Wintersemester 2024 der Bachelorstudiengang Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften sowie die Masterstudiengänge Food Quality and Safety, Food System Sciences und Global Food, Nutrition and Health. Die Universität Bayreuth verbindet in Kulmbach nicht nur in der Lehre, sondern auch in der Forschung ihre ausgewiesenen interdisziplinären Stärken in den Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften mit neuen wissenschaftlichen Schwerpunkten wie Metabolomics und Lebensmittelrecht sowie Sportphysiologie oder Digital Health und Public Health Nutrition.

Umfassendes Raumprogramm und vielfältige Freiflächen 

Auf etwa 11.000 m² Nutzfläche war von den Wettbewerbsteilnehmern folgendes Raumprogramm umzusetzen: rd. 4.000 m² für naturwissenschaftliche Professuren, rd. 350 m² für geistes- und sozialwissenschaftliche Professuren, rd. 800 m² für Informatikprofessuren, rd. 5.150 m² für zentrale Einrichtungen und rd. 700m² für Infrastruktur. Zusätzlich mussten Verkehrsflächen, Technikflächen und Konstruktionsflächen im Entwurf berücksichtigt werden. Auch die Planung der Außenflächen wie z.B. studentischen Außenarbeitsplätzen, Terrasse mit Café-Lounge, Anzuchtflächen und Sitzflächen war Teil der Aufgabe.

Das sind die Preisträger 

Insgesamt 18 Architekturbüros aus mehreren europäischen Ländern hatten Entwürfe zum Wettbewerb eingereicht. In dem anonymen Verfahren erfuhr die Jury erst am Ende der Sitzung, an welche Büros sie Preise vergeben hat.

Den ersten Preis erhielt das Architekturbüro a+r Architekten mit bäuerle landschaftsarchitektur + stadtplanung aus Stuttgart. In der Begründung lobte die Jury den Beitrag als hoch funktionales und wirtschaftlich angelegtes Fakultätsgebäude. Es überzeuge als zukunftsfähiger Lehr- und Forschungsstandort. Gleichzeitig sei es ein Leuchtturmprojekt für Nachhaltigkeit - das gelte auf der Objektebene, aber auch im Umgang mit den stadt- und naturräumlichen Ressourcen. Im Inneren biete der Entwurf interessante Raumfolgen und Blickbezüge, die ein kommunikatives und interdisziplinäres Lehr- und Lernumfeld ergeben. Die Freianlagenplanung ermögliche es, die Freiflächen vielfältig zu nutzen, zu gestalten oder teilweise auch naturnah zu belassen.

Weitere Preisträger sind hammeskrause architekten mit Wamsler Rohloff Wirzmüller Landschaftsarchitekten Stadtplaner aus Stuttgart sowie Schwinde Architekten, München mit Landschaftsarchitekt Manfred Kerler, München.

Anerkennungspreise erhielten Caramel architektInnen mit Idealice Landschaftsplanung aus Wien, kleyer.koblitz.letzel.freivogel architekten mit bbz Landschaftsarchitekten aus Berlin, Staab Architekten mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten aus Berlin

Detailplanung und Erschließung: So geht es weiter 

Mit der Juryentscheidung ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur neuen Fakultät der Universität Bayreuth erreicht. Nun beginnt das Vergabeverfahren zur Beauftragung eines Planungsbüros, das die Detailplanung und Ausarbeitung des Projekts übernimmt. Parallel wird ab Herbst 2024 die Erschließung des Grundstücks geplant und vorbereitet. Der Baubeginn ist derzeit für Anfang 2028 vorgesehen.

Stimmen zum Wettbewerb 

Bauminister Christian Bernreiter lobt die Ergebnisse: „Der Freistaat Bayern baut hier in Kulmbach einen neuen Universitätscampus, an dem viele Generationen von jungen Menschen unter besten Bedingungen studieren werden. Die Entwürfe der Preisträger zeigen vorbildlich, wie auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände optimale Studienbedingungen geschaffen werden können. Wir planen und bauen wirtschaftlich, nachhaltig und energieeffizient. Das ist unser Ziel. Die Preisträger haben dies in ihren Entwürfen hervorragend umgesetzt und wir freuen uns über die großartigen Ergebnisse.“

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betont: „Aus dem alten Güterbahnhof wird ein moderner Hafen für die Wissenschaft: Ein überzeugender Entwurf für einen überzeugenden Uni-Standort! Herzlichen Glückwunsch dem Büro a+r Architekten mit Bäuerle Landschaftsarchitektur+Stadtplanung zu diesem beeindruckenden Konzept. Das einstimmige Urteil der Jury zeigt die ganz besondere städtebauliche Qualität und Funktionalität an einer herausfordernden Stelle. Ästhetik und funktionaler Anspruch werden clever kombiniert. Der Entwurf bildet den Geist der Fakultät für Lebenswissenschaften an der Universität Bayreuth optimal ab: Interdisziplinarität, Innovation und Nachhaltigkeit werden auch nach außen hin sichtbar. Ich bin sicher: Der Neubau wird eine beeindruckende architektonische Visitenkarte der Hochschulstadt Kulmbach.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible erklärt: „Für die Universität Bayreuth ist das eines der wichtigsten und vor allem größten Neubauvorhaben. Die im Siegerentwurf vorgeschlagenen Forschungs- und Lehrräume schaffen eine moderne, zeitgemäße Umgebung für die Wissenschaft. Das passt perfekt zum innovativen Konzept unserer jüngsten Fakultät und setzt deren wegweisenden Ansatz damit konsequent baulich um.“

Universitätskanzlerin Dr. Nicole Kaiser kommentiert: „Der Fakultätsbau in Kulmbach ist eine Chance, eine Brache zu beleben und ein komplettes Areal neu zu entwickeln. Mit dem Siegerentwurf gelingt es, ein Leuchtturmprojekt für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu schaffen. Kulmbach erhält damit ein innovatives, hoch funktionales und mit gelungenem Raumkonzept ausgestattetes Fakultätsgebäude, das in seiner Haltung als zukunftsfähiger Lehr- und Forschungsstandort umfassend überzeugen kann.“

Ausstellung der Entwürfe und Modelle 

Interessierte können die Entwürfe und Modelle des Wettbewerbs im Rahmen einer Ausstellung besichtigen. Diese findet von Donnerstag, 26.09.2024 bis einschließlich Mittwoch, 09.10.2024 im Turbinenhaus der Alten Spinnerei, Heinrich-von-Stephan-Str.5, 95326 Kulmbach statt. 

Öffnungszeiten der Ausstellung (auch an Feiertagen): Montag bis Mittwoch 10:00 bis 16:00 Uhr, Donnerstag 12:00 bis 18:00 Uhr, Freitag und Samstag 10:00 bis 16:00 Uhr

Portraitbild von Anja Maria Meister

Anja-Maria MeisterPressesprecherin Universität Bayreuth

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