Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 110/2025 vom 11.12.2025
Verbundprojekt stärkt KI-Kompetenzen für die Arbeitswelt von morgen
Die Universität Bayreuth hat gemeinsam mit drei Partnerhochschulen im bundesweit geförderten Verbundprojekt „AI for Business | Business for AI (ABBA)“ ein hochschulübergreifendes Lehrangebot etabliert, das Studierende gezielt auf die Veränderungen durch Künstliche Intelligenz vorbereitet. Mit 13.000 Studierendenkontakten, 15 neuen KI-Lehrformaten und frei zugänglichen digitalen Lernmaterialien setzt die Universität Bayreuth nachhaltige Impulse für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – und macht die Region zu einem Vorreiter in der praxisnahen KI-Bildung.

Wie Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändert und welche Fähigkeiten junge Menschen künftig benötigen, gehört zu den drängendsten Fragen unserer Zeit. Mit dem von Bund und Ländern mit 4,2 Mio. Euro geförderten Verbundprojekt „AI for Business | Business for AI (ABBA)“ hat die Universität Bayreuth gemeinsam mit der Universität Hohenheim, der Frankfurt University of Applied Sciences und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein hochschulübergreifendes Lehrangebot aufgebaut, das Studierende gezielt auf diese Entwicklungen vorbereitet. Über die vier Projektjahre hinweg wurden 13.000 direkte Studierendenkontaktpunkte an den beteiligten Standorten erreicht – ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie stark das Interesse an KI-Kompetenzen inzwischen gewachsen ist.
Die Universität Bayreuth spielte bei der Konzeption und Umsetzung neuer KI-Lehrformate innerhalb des Verbunds eine tragende Rolle. Insgesamt wurden an der Universität Bayreuth 15 neue oder wesentlich weiterentwickelte KI-bezogene Lehrveranstaltungen geschaffen, die langfristig in der Lehre verankert werden. Dazu gehören Module wie „Management KI-basierter Systeme“, „Applied AI“ und „Data Engineering“ sowie projektorientierte Seminare, praxisnahe Übungen und Hackathons, die in Kooperation mit regionalen Unternehmen durchgeführt wurden. Die Formate richten sich an Studierende unterschiedlicher wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge und vermitteln nicht nur technisches Verständnis, sondern auch reflektiertes und verantwortungsbewusstes Handeln im Umgang mit KI-Systemen.
„Unsere Studierenden sollen KI nicht nur einsetzen, sondern deren Funktionsweise, Grenzen und gesellschaftliche Bedeutung verstehen“, erklärt Prof. Dr. Torsten Eymann, der das Projekt an der Universität Bayreuth leitete. „Dieses Verständnis wird angesichts der tiefgreifenden Veränderungen im Arbeitsmarkt zu einer Schlüsselkompetenz.“
Ein zentrales Ergebnis des Gesamtprojekts ist das KI-Kompetenzmodell, das die vier Hochschulen gemeinsam entwickelt haben. Das Modell umfasst sechs klar abgegrenzte Kompetenzbereiche: Es berücksichtigt die technologischen und datenbezogenen Grundlagen, die Anwendung von KI in betrieblichen Kontexten, das Management und die organisatorische Gestaltung von KI-Einsatz, die Entwicklung und den Betrieb von KI-Systemen sowie übergreifende Reflexionskompetenzen zu ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen. Diese Bereiche ergänzen einander und bilden gemeinsam einen Orientierungsrahmen für eine umfassende KI-Qualifizierung. Das Modell bietet Hochschulen eine zentrale Orientierung für die Weiterentwicklung ihrer Curricula und unterstützt Unternehmen dabei, Qualifikationsprofile besser einzuordnen. Gleichzeitig erleichtert es Studierenden die Einschätzung ihres eigenen Kompetenzstands und zeigt auf, wie sie sich gezielt weiterentwickeln können. „Das Kompetenzmodell schafft Transparenz in einem Feld, das sich rasant entwickelt“, sagt Projektkoordinator Prof. Dr. Henner Gimpel. „Es zeigt Studierenden und Unternehmen gleichermaßen, welche Fähigkeiten künftig entscheidend sein werden.“
Besonders nachhaltig wirken die im Projekt entwickelten Open Educational Resources (OER). Die Universität Bayreuth hat gemeinsam mit den Verbundpartnern eine umfangreiche Auswahl an digitalen Lehrmaterialien – darunter Fallstudien, Programmierbeispiele, interaktive Übungen und vollständige Vorlesungen – frei zugänglich gemacht. Diese Materialien stehen Schulen, Hochschulen und Weiterbildungsakteuren ebenso offen wie Unternehmen der Region, die ihre Mitarbeitenden für den Einsatz von KI qualifizieren möchten. Damit trägt das Projekt weit über den akademischen Bereich hinaus zu einer breiten Stärkung der KI-Kompetenz in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bei.
Mit der Fortführung der neu geschaffenen Lehrformate und der offenen Bereitstellung der OER trägt die Universität Bayreuth dazu bei, dass die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse dauerhaft in die Lehre und den regionalen Austausch einfließen. Studierende erhalten weiterhin die Möglichkeit, KI-Kompetenzen praxisnah zu erwerben, während Unternehmen und Bildungspartner von frei zugänglichen Materialien profitieren. Damit bleibt ABBA ein wichtiger Baustein für die kontinuierliche Weiterentwicklung der KI-Bildung in der Region.
Mehr über das Projekt: https://abba-project.de/

Prof. Dr. Torsten Eymann Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik
Telefon: 0921 / 55-7661
E-Mail: eymann@uni-bayreuth.de
www.wi.uni-bayreuth.de/de/team/eymann_torsten

Jennifer OpelStellv. Pressesprecherin Universität Bayreuth
Telefon: 0921 / 55-5893
E-Mail: jennifer.opel@uni-bayreuth.de