Pressemitteilung Nr. 101/2025, 21.11.2025
DFG verlängert Sonderforschungsbereich TRR225 „Biofab“ für dritte Förderperiode
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den Sonderforschungsbereich/Transregio 225 „Von den Grundlagen der Biofabrikation zu funktionalen Gewebemodellen“ (Biofab) für eine dritte Förderperiode bewilligt. Damit wird die erfolgreiche Zusammenarbeit der Universitäten Bayreuth, Erlangen-Nürnberg und Würzburg weiter gestärkt und die Spitzenforschung im Bereich der Biofabrikation nachhaltig ausgebaut.

Foto: Universität Würzburg
Seit seiner Einrichtung im Jahr 2018 hat der Sonderforschungsbereich TRR225 entscheidende Impulse für die Entwicklung innovativer Verfahren zur Herstellung von Gewebemodellen gegeben. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in enger Kooperation neue Technologien und Methoden entwickelt, die international Beachtung finden und die Grundlagen für zukünftige Anwendungen in Medizin und Biotechnologie legen.
„In den vergangenen Förderperioden konnten wir beeindruckende Ergebnisse erzielen – von neuen Verfahren bis hin zu wegweisenden Gewebemodellen. Diese Fortschritte wären ohne die enge Zusammenarbeit und den interdisziplinären Austausch nicht möglich gewesen“, betont der Sprecher des SFB, Prof. Dr. Jürgen Groll von der Universität Würzburg. „Die Verlängerung gibt uns die Chance, diese Erfolge weiter auszubauen.“
Der Sonderforschungsbereich TRR225 „Biofab“ verfolgt das Ziel, biologische Gewebe mithilfe innovativer Fertigungsverfahren herzustellen und so neue Ansätze für die regenerative Medizin und die biomedizinische Forschung zu schaffen. Die enge Kooperation der Universitäten Bayreuth, Erlangen-Nürnberg und Würzburg bildet dabei die Grundlage für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Forschungsfeldes.
„Die dritte Förderperiode eröffnet uns spannende Perspektiven. Wir werden die Zusammenarbeit zwischen den Standorten noch intensiver gestalten und neue Forschungsfelder erschließen. Die kommenden Jahre versprechen wegweisende Entwicklungen, die das Feld der Biofabrikation nachhaltig prägen werden“, sagt Prof. Dr. Thomas Scheibel, Standortsprecher und Inhaber des Lehrstuhls für Biomaterialien an der Universität Bayreuth.
Praktische Beispiele aus der Forschung
Auf der Suche nach neuen Therapieansätzen sind künstlich hergestellte Herzgewebe wertvolle Werkzeuge für die Modellierung von Herzerkrankungen, mechanistische Studien, Arzneimitteltests und den funktionellen Ersatz von geschädigtem Gewebe. Aktuell basieren präklinische Studien auf Tiermodellen, deren Aussagekraft für das menschliche Herz unzureichend ist, sowie auf 2D-Zellkulturmodellen, die die komplexe Funktion des menschlichen Herzens nicht zuverlässig nachbilden.
In diesem Kontext nutzt beispielsweise eines der Projekte im Rahmen des Sonderforschungsbereichs/ Transregio 225 zwischen Prof. Felix Engel (FAU Erlangen-Nürnberg) und Prof. Thomas Scheibel Herzmuskelzellen, die aus umprogrammierten menschlichen (Haut-)Zellen gewonnen werden können.
Zusammen mit neuen sogenannten „Biotinten“ werden diese dreidimensional (3D) gedruckt. Die durch diesen Prozess entstandenen Gewebe zeigten bis zu 100 Tage lang spontane Kontraktionen und reagierten auf pharmakologische Behandlungen. Dieser Ansatz eröffnet neue Möglichkeiten z.B. zur Herstellung komplexer, funktionaler Herzgewebe als Modelle für fortgeschrittene Wirkstoff-Analyse.
Bedeutung für die Region
„Die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs TRR225 ist ein großartiger Erfolg für die drei beteiligten Universitäten. Sie zeigt, wie fruchtbar die Zusammenarbeit über Standorte hinweg ist und wie viel wir gemeinsam erreichen können“, sagt Bayreuths Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Leible. „Ich bin stolz auf die hervorragende Arbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und freue mich auf die kommenden Jahre.“
Die Verlängerung des TRR225 unterstreicht nicht nur die wissenschaftliche Exzellenz der beteiligten Universitäten, sondern stärkt auch die Sichtbarkeit Nordbayerns als international bedeutenden Standort für Zukunftstechnologien. Die enge Vernetzung von Forschung, Lehre und regionalen Partnern schafft nachhaltige Impulse für Innovation, Nachwuchsförderung und die Wettbewerbsfähigkeit der Region.

Prof. Dr. Thomas ScheibelLehrstuhl Biomaterialien
Telefon: 0921 / 55-6700
E-Mail: Thomas.Scheibel@uni-bayreuth.de

Jennifer OpelStellv. Pressesprecherin Universität Bayreuth
Telefon: 0921 / 55-5893
E-Mail: jennifer.opel@uni-bayreuth.de