Die erste Möglichkeit richtet sich an BWL-Studierende, die erkennen, dass ein Studium nicht das Richtige für sie ist. Zunächst bleiben diese Studierenden an der UBT eingeschrieben, absolvieren aber ein komplettes Schulhalbjahr an der Kaufmännischen Berufsschule Bayreuth, inklusive eines Praktikums in einem Ausbildungsbetrieb. Da diese Zeit als Urlaubssemester an der Universität gewertet wird, verlieren die Studierenden kein Fachsemester und können problemlos unter Anrechnung des Praktikums wieder an die Universität Bayreuth zurückkehren. Wenn sie jedoch statt weiter zu studieren in die berufliche Ausbildung wechseln möchten, ist dies unter Anrechnung des ersten Schul-/Praktikumshalbjahres und einer damit verbundenen Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich.
Die zweite Möglichkeit richtet sich an Auszubildende in einem staatlich anerkannten kaufmännischen Ausbildungsberuf, die eine allgemeine Hochschulreife haben. Sie können parallel zur dualen Ausbildung bereits ausgewählte Vorlesungsangebote der Fachsäule Wirtschaft in der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der UBT belegen. Mit Genehmigung des Ausbildungsbetriebs besuchen die Auszubildenden als sogenannte „Modulstudierende“ Lehrveranstaltungen an der Universität. Nach dem Ende der dualen Ausbildung steht ihnen frei, ob sie Vollzeit in das BWL-Studium wechseln oder ihren beruflichen Weg weiter beschreiten, z. B. im bisherigen Ausbildungsbetrieb.
„Im Kultusministerium fanden wir ausschließlich offene Türen vor, als wir die Idee vorstellten, denn alle Beteiligten profitieren von diesem Projekt: Die Universität bietet Studienzweiflern eine sehr gute Alternative zum Studium oder gewinnt neue Studierende. Leistungsstarke Auszubildende, die sich für ein Studium im Anschluss interessieren, verkürzen ihre Studienzeit, und Unternehmen erhalten ein erfolgversprechendes Personal Recruiting und Development Tool. Perspektivisch könnten Auszubildende bereits ab Ausbildungsbeginn die Universität besuchen, diese Option würde die Duale Ausbildung für neues Klientel interessant machen“, sagt Bernhard Grünewald, Schulleiter der Staatlichen Berufsschule II Bayreuth.