Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 147/2022, vom 07.09.2022

Universität Bayreuth an neuem EU-Forschungsprogramm beteiligt: Gen-Editierung als Chance für mehr Nachhaltigkeit 

Am 1. September 2022 ist das von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt „GeneBEcon“ gestartet. Die Universität Bayreuth nimmt mit ihrem Lehrstuhl für Lebensmittelrecht am Standort Kulmbach unter der Leitung von Prof. Dr. Kai Purnhagen daran teil. Ein Verbund von 18 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 11 Ländern wird mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aus unterschiedlichen Disziplinen die Innovationspotenziale der Gen-Editierung und verwandter biotechnologischer Verfahren ausloten. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt 5,5 Millionen Euro gefördert, die Universität Bayreuth erhält davon rund 140.000 Euro.

Die mit neuen gentechnischen Verfahren verbundenen Chancen für eine nachhaltige Bioökonomie in Europa, insbesondere für eine klimafreundliche und ressourcenschonende Landwirtschaft, bilden den Schwerpunkt von „GeneBEcon“. Die Abkürzung steht für „Gene editing for a sustainable BioEconomy“. Der Lehrstuhl für Lebensmittelrecht der Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit in Kulmbach wird dabei den Fokus auf die Frage richten, wie Anwendungen der Gen-Editierung auf europäischer Ebene rechtlich und politisch geregelt werden sollten. „Das EU-Verbundprojekt GeneBEco bietet uns erstmals die Chance, die vielfältigen juristischen und rechtspolitischen Aspekte mit den Erkenntnissen der Natur- und Wirtschaftswissenschaften systematisch zu verknüpfen. Diese interdisziplinäre Vernetzung wird uns Forschungsarbeiten auf Spitzenniveau ermöglichen. Die Universität Bayreuth ist mit ihrem Konzept des Campus in Kulmbach und mit ihrer Forschungsstelle für deutsches und europäisches Lebensmittelrecht bestens dafür aufgestellt,“ sagt Prof. Dr. Kai Purnhagen, Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelrecht und Direktor der Forschungsstelle FLMR.

Die Forschungsarbeiten an der Universität Bayreuth werden federführend von Yasmine Ambrogio betreut, die am Campus in Kulmbach für diese Form der interdisziplinären Forschung an ernährungswissenschaftlichen Fragen ausgebildet wurde. Sie wird unterstützt von Alexandra Molitorisová, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Campus in Kulmbach. „Es ist für die Zukunft wichtig, Forschung und Innovation auf dem Gebiet der Gen-Editierung nicht allein in technologischer Hinsicht voranzutreiben, sondern gleichzeitig die ebenso bedeutsamen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und regulatorischen Aspekte einzubeziehen. In Kooperation mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, das ebenfalls an GeneBEcon beteiligt ist, und den Forschungspartnern in anderen europäischen Ländern wollen wir darauf hinarbeiten, dass die großen Chancen, welche die Gen-Editierung bietet, unter Abwägung aller Vorteile und Risiken verantwortungsvoll und transparent genutzt werden. So werden wir europaweit umwelt- und klimafreundliche, effiziente und zugleich ressourcenschonende Produktionsweisen voranbringen können, sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft“, sagt Yasmine Ambrogio.

GeneBEcon wird aus dem Programm „Horizont Europa“ gefördert, dem neunten Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation. Das Rahmenprogramm ist darauf ausgerichtet, Exzellenz in der europäischen Wissenschaft zu fördern. Zentrale Ziele sind dabei die Bekämpfung des Klimawandels und die Verwirklichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung.

Prof. Dr. Kai Purnhagen, LL.M.

Prof. Dr. Kai Purnhagen, LL.M.

Lehrstuhl für Lebensmittelrecht
Universität Bayreuth

Telefon: +49 (0)921 / 55-1020
E-Mail: kai.purnhagen@uni-bayreuth.de

Christian Wißler, Wissenschaftskommunikation

Christian Wißler

Stellv. Pressesprecher, Wissenschaftskommunikation
Universität Bayreuth

Telefon: +49 (0)921 / 55-5356
E-Mail: christian.wissler@uni-bayreuth.de