Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 089/2022 vom 09.06.2022
Biodiversitätsverluste im Frankenjura: Bayreuther Studie zeigt massiven Rückgang der Dolomitkiefernwälder
Der Naturpark „Fränkische Schweiz – Frankenjura“ ist ein Hotspot der Biodiversität in Deutschland. Er ist außergewöhnlich reich an Lebensräumen, die zum Natura-2000-Netzwerk geschützter Lebensräume der EU gehören. Besonders groß ist hier die Artenvielfalt in den Kiefernwäldern, die auf dem Dolomitgestein des Nördlichen Frankenjura wachsen. Eine neue Studie der Universität Bayreuth zeigt, dass die mit diesen Wäldern bedeckte Fläche des Nördlichen Frankenjura seit 1990 um mehr als 75 Prozent, seit 1950 sogar um etwa 99 Prozent zurückgegangen ist. In der Zeitschrift „Biodiversity and Conservation“ erläutern die Wissenschaftler*innen diesen dramatischen Verlust einer wertvollen Biodiversitätsressource.
Typischer Bestand eines lichten Kiefernwaldes auf einem Dolomit-Riff aus der Jura-Zeit. Foto: Andreas Hemp.
Die Bläuliche Sommerwurz Orobanche coerulescens ist in asiatischen Steppen heimisch. Sie kommt in Deutschland nur noch in Dolomitsand-Trockenrasen im Randbereich der Kiefernwälder vor. Foto: Andreas Hemp.
Die Gewöhnliche Gebirgsschrecke Podisma pedestris ist ein Eiszeitrelikt: Sie kommt nur noch an wenigen Stellen in der Frankenalb, meist im Randbereich der Dolomitkiefernwälder, vor. Foto: Claudia Hemp.
Das Netzblatt Goodyera repens, eine Orchidee nordisch-kontinentaler Regionen, ist durch die sich ausbreitenden Fichten aus den Dolomitkiefernwäldern nahezu vollständig verdrängt worden. Foto: Andreas Hemp.