Zudem werden Forschungsarbeiten zum Abbau von Mikroplastik in der Natur, aber auch in technischen Systemen durchgeführt. Diese Erkenntnisse bieten eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Bewertung der Umweltrisiken von Mikroplastik, aber auch für die Entwicklung umweltfreundlicher Kunststoffe und Verfahren, die der Vermeidung des Eintrags von Mikroplastik in die Umwelt dienen. Diese Lösungsansätze stehen ebenfalls in der zweiten Förderperiode im Fokus der Forschungsarbeiten.
Die dabei zu lösenden Fragen sind sehr komplex, denn Mikroplastik ist eine ausgesprochen heterogene Gruppe von Kunststoffteilchen. Die Partikel besitzen sehr verschiedene chemische und physikalische Eigenschaften, die sich durch Umwelteinflüsse und dadurch bedingte Alterungsprozesse immer wieder verändern. „Die unzähligen Eigenschaftskombinationen, die Mikroplastik in der Umwelt aufweist, stellen die Forschung vor enorme Herausforderungen. Der interdisziplinäre Forschungsansatz unseres SFB, der die traditionellen Fachgrenzen überbrückt, hat jedoch in Verbindung mit modernsten Forschungstechnologien auf dem Bayreuther Campus bereits zu eindrucksvollen Forschungsergebnissen geführt: Zahlreiche Studien, die beispielsweise den Abbau in der Umwelt, den Einfluss von Mikroplastik auf lebende Organismen oder den Eintrag und Transport von Partikeln in Böden, Wasser und Luft betreffen, haben starke internationale Beachtung gefunden und zur Aufklärung grundlegender Fragen beitragen können. Die Forschung an diesen Themen werden wir in den kommenden Jahren mit neuen Projektideen und einer wachsenden Zahl nationaler und internationaler Partner weiter vorantreiben“, erklärt der Sprecher des SFB „Mikroplastik“, Prof. Dr. Christian Laforsch.
Allen Mitgliedern des SFB stehen gemeinschaftlich betriebene und genutzte Labore („KeyLabs“) zur Verfügung, darunter auch ein vor kurzem eingerichtetes KeyLab „Mikroplastik-Analytik“. Von dieser vielfältigen, technologisch hochwertigen Infrastruktur profitiert insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs. In Zusammenarbeit mit der University of Bayreuth Graduate School hat der SFB „Mikroplastik“ das neue fächerübergreifende Promotionsprogramm „Interdisciplinary Microplastic Sciences“ zur Förderung von Doktorand*innen aufgebaut, das zahlreiche Workshops und Coachings – beispielsweise auch zur Wissenschaftskommunikation – umfasst.